Gute Gründe für sauberen Strom

 

Wie das Münsterland von der Energiewende profitiert

 

 

SPD

Eine Information von Angelica Schwall-Düren, MdB und Ihrer SPD vor Ort

 

Jede Energie hat ihren Preis

Wir im Münsterland lassen uns nicht für dumm verkaufen: Natürlich kommt Strom nicht nur aus der Steckdose. Irgendwo muss er gewonnen werden. So hat jede Energie hat ihren Preis. Atomkraft zum Beispiel ist bei der Gewinnung gefährlich und belastet auf Jahrtausende zukünftige Generationen mit hochgiftigem Müll. Fossile Brennstoffe dagegen tragen den Hauptanteil am Ozonloch. Öl, Gas und Kohle müssen aufwendig und teuer gewonnen beziehungsweise importiert werden – und ihr Vorrat ist in naher Zukunft aufgebraucht. Außerdem gibt es – wie bei der Atomenergie – bei zentraler Erzeugung enorme Verluste bei der Durchleitung.

 Es geht nicht nur um Ihre Stromrechnung

Eine Alternative zu Atom, Öl & Co.: die Sonne. Solarzellen aber sind heute noch nicht konkurrenzfähig für den Massenmarkt, weil sie immer noch sehr viel Geld kosten und die Technik erst in den letzten Jahren in Richtung Alltagstauglichkeit getrimmt wurde. Und Wasserkraft? Sie entsteht dort, wo der Mensch stark in die Natur eingreift – durch Stauseen beispielsweise verlieren Natur und Mensch wertvollen Lebensraum. Auch in Flüssen eingesetzte Turbinen arbeiten auf Kosten dort lebender Tiere und Pflanzen.

 Auch Windkraft gibt es nicht zum Nulltarif

Und Windkraft? Auch die gibt es nicht zum Nulltarif. Zum einen kosten die Anlagen Geld – mittlerweile lebt vom Windkraftanlagenbau eine ganze Branche mit steigenden Arbeitnehmerzahlen. Zum anderen werden Flächen verbraucht, wird Natur beeinträchtigt – für manches Auge auch im ästhetischen oder kulturellen Sinne. Natürlich müssen diese Interessen der Menschen vor Ort berücksichtigt werden. Es bleibt dabei: Strom hat seinen Preis – damit ist nicht nur die Abrechnung Ihrer Stadtwerke gemeint.

 Nüchterne Analyse statt Ideologie

Klar ist: Welche Energie auch immer von der Politik gefördert wird – es wird immer Befürworter und Gegner bei jeder Entscheidung geben. Wichtig dabei bleibt: Nüchterne Analyse der Argumente und der wissenschaftlichen Expertenmeinungen sollten die Richtung angeben – und nicht ideologische oder parteitaktische Überlegungen. Für uns Sozialdemokraten gilt: Nur eine pragmatische Energiepolitik auf der Basis von Vernunft und von Gesprächen mit allen Betroffenen ist eine gute Energiepolitik.

 Die Sache mit der „Verspargelung“

Derzeit besonders in der Kritik: die Windenergie. An vielen Orten des Münsterlandes haben sich Menschen gegen eine sogenannte Verspargelung der Landschaft zusammengetan. Vor allem aus optischen Gründen macht diese Minderheit deutlich auf wichtigen Landschaftsschutz aufmerksam. Mitunter stehen aber auch parteitaktische und/oder wirtschaftliche Aspekte hinter diesen Protesten. Andere Kritiker sehen durch Windkraftanlagen Schlagschatten und Lärm als Gefahr, mancher verweist auf gefährdete Vögel und verscheuchtes Wild.

 Vernünftige Politik verhindert Auswüchse

In Einzelfällen haben diese Gegenargumente zugetroffen. Aber eine vernünftige Energiepolitik greift hier ein, hat Gesetze und Verordnungen geschaffen, verhindert Auswüchse und Schäden für Mensch und Umwelt. Das gilt selbstverständlich auch für Windkraftanlagen.

Wir Sozialdemokraten verstehen uns in diesem Entscheidungsprozess als Moderatoren. Bundes- und Landespolitik haben gute Rahmenbedingungen dafür geschaffen, dass ökologisch und ökonomisch sinnvolle Windkraftanlagen entstehen. Entscheiden müssen die Kommunen – sie haben die notwendige Ortskenntnis, die politisch Verantwortlichen in Rat und Verwaltung kennen häufig die Investoren persönlich.

 Die alte Energiepolitik hat abgewirtschaftet

Die alte Energiepolitik belohnte die Multikonzerne durch Milliardensubventionen in die Atomkraft – und schuf das Zwischenlager für Atommüll in Ahaus. Die alte Energiepolitik hat die Abhängigkeit von Öl-, Gas- und Kohleimporten so verstärkt, dass unsere Konjunktur auf den Weltmarktpreis für diese fossilen Brennstoffe sehr nervös reagiert. Die alte Energiepolitik hat die Umwelt – vor allem unser Klima! – angegriffen. In einer zweiten Stufe greift sie indirekt über Umweltgifte die Menschen an.

 Es wurde Zeit für eine Wende

Das alles konnte nicht so bleiben. Die Energiewende fordert und fördert deshalb die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien – und stärkt mittelständische Unternehmen: In unserer Region entstehen Solarfabriken, gibt es immer mehr Arbeitsplätze im Windanlagenbau, nutzen vor allem Landwirte ihre großen Flächen außerhalb der Siedlungsgebiete zur Windstromgewinnung. Langfristige Energiepolitik ist gefragt. Die Bundesregierung ist hier auf einem guten Weg. Und an diesem Weg stehen – wenn sie keinem Menschen schaden und wenn sich dieser Eingriff in die Natur vernünftig rechtfertigen lässt – manchmal auch Windkraftanlagen.

Gute Antworten auf schwierige Fragen

Gegenüber der Windenergie gibt es Vorurteile. Manche entspringen echter Sorge, viele sind parteipolitisch motiviert oder sollen die alte Energiepolitik stärken.

 Effizienz

Allein durch Windkraft könnte laut BUND/MISEREOR-Studie fast der gesamte Strombedarf von 645 Mrd. KWh gedeckt werden. Was aber nicht nötig ist. Denn senken wir zuerst unseren Verbrauch durch mehr Effizienz bei unseren Verbrauchsgeräten, müssen wir nur 20–30 Prozent der Energie erzeugen, die wir heute brauchen. Dafür wäre nur noch zehn Prozent des Windenergiepotentials erforderlich.

 Ersatzfunktion

Eine einzige 600-kW-Windkraftanlage ersetzt direkt 200 kW an Leistung in einem konventionellen Kraftwerk. Außerdem trägt sie damit dazu bei, Großkraftwerke durch dezentrale Versorgungsstrukturen zu ersetzen.

Landschaft

Windkraftanlagen stellen zwar einen Eingriff in das Landschaftsbild dar. Aber bei einem Ausbauziel von 20.000 bis 30.000 Anlagen wäre deren Störwirkung nur ein Bruchteil dessen, was heute von den über 184.000 Hochspannungsmasten (mit Höhen von 60 Metern und mehr) ausgeht.

Lärm

Die bestehenden Abstandsregelungen zu Siedlungen stellen sicher, dass dort keine Belästigungen auftreten. Außerdem werden die Anlagen mit dem technischen Fortschritt immer leiser. Und störend könnten die Anlagen höchstens dann einmal werden, wenn bei Sturm die Windgeschwindigkeit zunimmt. Gerade dann aber wird deren Geräusch vollends durch die noch stärkeren Sturmgeräusche überlagert.

 Vögel

Windkraftanlagen sind für Vögel gut zu sehen, sie bergen keine heimtückischen Gefahren wie dies etwa bei Hochspannungsleitungen der Fall ist. Zwar wurde beobachtet, dass Rast- und Brutplätze mitunter verlagert wurden; getötete Vögel jedoch sind unter Windkraftanlagen nur äußerst selten zu finden. Außerdem setzt bei den meisten Vogelarten eine Anpassung an die Anlagen ein.

 Kosten

Windkraft hat sich zu einer der rentabelsten Formen erneuerbarer Energien entwickelt. Bei den Berechnungen der Stromwirtschaft werden kostspielige Verteileranlagen wie Überlandleitungen und Umspannwerke nicht mitberechnet. Würden zudem noch die volkswirtschaftlichen Folgeschäden und sonstige Vergünstigungen der Energiewirtschaft mit einfließen, so wäre die herkömmliche Stromerzeugung hoffnungslos ineffizient, daher unbezahlbar - abgesehen davon, dass sie unverantwortbar ist.

(Quelle: www.juwi.de/juwi_Wind/Argumente.html)

Weitere Informationen

Weitere Informationen können Sie außerdem anfordern unter 02594/910113 und www.schwall-dueren.de.