Zum Leserbrief „Verspargelung der Landschaft“, WN  Juli 2001 erreichte uns folgende Leserzuschrift:

 

Das geht nun schon seit Wochen so: Immer die gleichen „Stichworte“ gegen die Windenergie im Münsterland – auch in Havixbeck werden angeführt, gebetsmühlenartig vorgetragen in der Hoffnung, irgendetwas wird schon hängen bleiben. Richtiger werden sie durch die ständigen Wiederholungen auch nicht. Zwei Beispiele: Der Disko-Effekt spielt bei den neuen modernen Windkraftanlagen so gut wie keine Rolle mehr, da die Hersteller die Flügel mattieren. Das Sonnenlicht wird so diffundiert, nicht reflektiert. Auch der Schattenwurf bei Windanlagen ist zu vernachlässigen. Gemeint ist damit der Schatten der sich drehenden Rotoren bei Sonneneinstrahlung. Wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Abstände zur nächsten Bebauung kann der Schattenwurf nur ganz selten bei tief stehender Sonne eintreten; theoretisch etwa 30 Stunden im Jahr. Aber das passiert natürlich nur, wenn die Sonne dann tatsächlich scheint, wenn die Flügel sich dann tatsächlich drehen und wenn zufällig der Windmühlenkopf wegen des Windes gerade passend gedreht ist. Das wiederum passiert etwa in einem Fünftel der angegebenen Stunden. Was sollen also die ständigen Märchen!

Und dann im Leserbrief von Norbert Bolz natürlich wieder das Lieblingsthema: die Verspargelung der Landschaft, die alle Touristen verscheuchen wird. Bitte nehmen Sie doch zur Kenntnis: Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, das auch Touristen die modernen Windkraftanlagen eher positiv bewerten und es keinen Zusammenhang zwischen dem Touristenaufkommen und der Anzahl von Windanlagen vor Ort gibt. Durch eine Studie in Schleswig-Holstein vom März 2001 wurde dies wieder bestätigt. Windanlagen – übrigens nicht wild irgendwohin gebaut, sondern durch die Bezirksregierung geordnet in Windvorranggebieten – sind auch Zeichen für eine zukunftsfähige Entwicklung, was gerade in Touristengebieten zu einem positiven Image beiträgt. Wer die Zukunft nur als Gegenwind betrachtet, der hat sie schon verloren. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das aktuelle Interview von Klaus Töpfer (CDU), Vorsitzender der UN-Umweltbehörde, der – wieder mal - dringend vor den Konsequenzen eines Klimawechsels warnt. Diese dramatischen Klimaveränderungen werden auch vor dem Münsterland, auch vor Havixbeck nicht halt machen. Diese werden die Landschaft verändern. Ein paar Windfelder sind dagegen ein Klacks.

 

Mit freundlichem Gruß

Klaus-Gerd Greiff, Havixbeck