Leserbrief aus der WN vom 10.10.02

Geringe Mehrkosten

Windkraft

Es ist schon erschreckend, dass es immer wieder falsche Darstellungen über das Erneu-erbare-Energie-Gesetz (EEG) gibt. Die Behauptung, dass hier Steuergelder bzw. Subventio­nen bei der Erzeugung der regenerativen Energie verschleudert werden, führt in die Irre.

Der Anteil von Strom aus er­neuerbaren Energien am Nettostromverbrauch ist im Jahr 2001 auf 7,5 Prozent gewachsen. Die Vergütung, wohlgemerkt keine Steuergelder und keine staatlichen Subventionen, betrug insgesamt 1,5 Milliarden Euro, davon 950 Millionen Euro für Windenergie, 34,4 Millionen Euro auf Photovoltaik und der Rest auf die sonstigen regenerativen Energiequellen. Diese Kosten werden auf den gesamten verbrauchten Strom umgelegt, somit ergibt sich eine durchschnittliche Mehrbelastung der Strompreise durch das EEQ von 0,3 Cent/kWh.

Nun sparen ja die Strom-Versorger die Bezugskosten für den eingespeisten Strom. Damit verbleibt je nach Marktpreis von konventionell erzeugtem Strom eine Mehrbelastung von 0,18 bis 0,26 Cent/kWh. Um es noch einmal zu verdeutlichen: Die Mehrkosten werden über den Strompreis verrechnet. Ein Vier-Personenhaushalt mit einem unterstellten Jahresverbrauch von 4500 kWh zahlt also für den regenerativ erzeugten Strom etwa zwölf Euro im Jahr.

Horst Wallkötter, Münster