Norbert Wienke

Windkraftwerke arbeiten ökonomisch und ökologisch 

Zum Leserbrief „Kraftwerke laufen weiter“, Kreisseite 29.8.2001 erhielten wir folgende Zuschrift:

Der Leserbrief von Manfred Kümmel, FDP Dülmen, ist nicht neu. Im Frühjahr erschien er schon mal – fast mit gleichem Wortlaut. Durch die Wiederholung wird er leider auch nicht richtig. Schade, dass Herr Krümmel die Zwischenzeit nicht nutzte, um sich zu informieren. Hier die Fakten:

Zur Zeit erzeugen Windanlagen mit einer installierten Leistung von 7000 Megawatt schon über 2,5 Prozent des Stroms in der Bundesrepublik. Und die anderen Kraftwerke laufen nicht einfach weiter. Das wäre auch schön blöd. Kein Kraftwerk – auch kein Atomkraftwerk – kann für sich allein eine sichere Energieversorgung garantieren. Deshalb sind alle Kraftwerke in Europa in ein Gesamtnetz eingebunden. Der von ihnen erzeugte Strom kann problemlos in die Kraftwerksplanung  - computergesteuert – eingebunden werden. Die vielen Windfelder in Deutschland sind regional verstreut, so dass es insgesamt kaum Schwankungen gibt. Mit diesen Einspeiseschwankungen können Stromversorger wesentlich unkomplizierter umgehen als mit den Abnahmeschwankungen der Verbraucher. Darüber hinaus ermöglichen heute meteorologische Prognoseprogramme eine sehr präzise Vorhersage der Windverhältnisse. So werden mit zunehmender Installation von Windanlagen  mehr und mehr konventionelle Kraftwerke gezielt heruntergefahren und der Bau neuer Kraftwerke überflüssig gemacht. Der Windstrom kann als feste Größe eingeplant werden, wenn auch nicht im Grundlastbereich. Mit jedem Flügelschlag von Windanlagen werden also Öl und Gas sowie Emissionen von Schadstoffen eingespart. Möglich ist bald auch die Speicherung von Windstrom. In Hamburg zum Beispiel pumpt eine Windanlage Elbwasser in einen Turm. In der Mittagszeit, wenn viel Strom abgerufen wird, wird diese kinetische Energie dann genutzt.

Zur „Subventionierung“: Hiermit ist wohl die Einspeisevergütung von 17,8 Pfg/kWh gemeint. Dies ist keine Subvention, sondern ein Preis, den der Stromversorger an die Windkraftanlagenbetreiber zu zahlen hat. Die Mehrkosten kann der Stromversorger auf alle Stromkunden umlegen. Die Mehrkosten aus dem Einspeisegesetz betragen  0,29  Pfg/kWh (Quelle: Schreiben von RWE an den Bundesverband Windenergie, Regionalverband Südwestfalen vom 9.10.2000). Würden nur die Kosten weitergegeben, wären das für einen durchschnittlichen Haushalt (3500 kWh pro Jahr) rund 10 DM Mehrkosten im Jahr. Wenn das „Subventionen“ sind, dann muss man mal nachrechnen, wie Kohle und Atom subventioniert werden. Da würde auch die FDP Augen machen. Nein, liebe FDP, nörgeln Sie nicht nur nach dem Motto „Hauptsache dagegen“! Gestalten Sie aktiv und positiv die Zukunft mit! Legen Sie einen konkreten Plan vor, wie auch der Kreis Coesfeld - von sich aus und in zwei Jahren realisierbar - CO2 einsparen kann. Wenn er gut und echt ist, wir machen mit! 

Mit freundlichem Gruß

Norbert Wienke
ProWindCOE
Steinstr. 42
48301 Nottuln