Leserbrief zum Thema Windenergie      Januar 2003

2 % Windanteil am Strom    350.000 Arbeitsplätze

Fakt ist: Der regenerativen Energie gehört die Zukunft. Darunter natürlich auch die Windenergie. Wenn sie auch heute noch nicht den Gesamtbedarf an Energie decken kann, so wird sie in Zukunft mit anderen erneuerbaren Energiegewinnungsformen (Sonne, Bio-Gas) einen nicht unerheblichen Anteil an der Energieproduktion erreichen. Energiesparen heißt aber vordringlich unsere Aufgabe.
Natürlich ist es blödsinnig, Autos zu bauen, die Unmengen von Sprit verbrauchen, weil sie zu große PS-Leistungen bringen. Aber wer hindert mich daran, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen? Ein Verbot, schneller als 120 auf der Autobahn zu fahren, wäre auch eine Möglichkeit, den Verbrauch zu senken. Das Geschrei gerade auch bei der Gruppe von Windenergiegegnern möchte ich erleben, wenn Rot-Grün sich so etwas erlauben würde. Das Abendland wäre womöglich in Gefahr. Diese unsäglichen Stand-By-Einschaltungen bei HiFi, Video, TV etc. sind meist überflüssig. Einfach abschalten und pro Jahr pro Gerät ca. 18 Euro an Strom sparen. Auch das kein Argument gegen Windkraft.
Wenn dann Dänemark noch als Beispiel für eine angebliche gescheiterte Windkraftpolitik herangeführt wird, dann ist diese Dreistigkeit kaum noch zu überbieten.
Fakt ist: Dänemark ist führend bei der Windkrafttechnologie, nicht zuletzt auch Dank einer beispiellosen Förderung einer solchen Energieform. Diese Förderung hat die vorherige Regierung ausgebaut. 16% des Gesamtenergiebedarfs Dänemarks werden heute durch Windkraft erzeugt. Bei uns bisher nur 2%. Die neue dänische liberalkonservative Regierung hat aus eigener Überzeugung und auch unter dem Druck der dänischen Energieerzeugungsunternehmen die Förderung weitestgehend gestrichen. Die Unternehmen besitzen nämlich meist CO2-intensive Kohlekraftwerke und wollten nicht noch mehr winderzeugten Strom abnehmen. Diese Politik widerspricht dem Kyoto-Abkommen. Und das soll allen Ernstes als leuchtendes Beispiel gegen Windkraft herhalten. 20 Jahre negative Erfahrung mit Windkraft machen noch keinen Experten.
Übrigens zum Schluß: 2% Windenergieanteil bei uns haben bisher schon zu 350000 Arbeitsplätzen geführt. Klasse. Ich hoffe, es geht trotz der Polemik gegen die Windenergie zügig weiter mit dem Ausbau und der Förderung der Windkrafträder.

Joachim F. Gogoll
Nottuln