Leserbrief zum Artikel „Auf dass der Ahorn wachse und gedeihe“  WN, 24.12.2003

 

 

Bäume sind wichtig für Kohlendioxid-Sauerstoffkreislauf. Stimmt! Aber wie der Vergleich mit der Windkraft zustande kommt (Schönhauser: „Bäume sind wichtiger!“), bleibt vorerst das Rätsel der Windkraftgegner in Nottuln. Wir schlagen vor, dass die Aktion „Bäume statt Windkraft“ konsequent zu Ende gedacht wird: Wir pflanzen Bäume über Bäume und schließen im Gleichschritt damit alle Stromproduktionsanlagen. Weg mit den Solaranlagen, mit den Gas- und Kohlekraftwerken, auch die Atomkraftwerke werden stillgelegt. Bäume sind für das Klima wichtiger! Dann setzen wir uns wieder ums Lagerfeuer. Dies ist die Energie für die Zukunft. Das Feuer gibt Licht und wärmt uns. Möglicherweise haben die Windkraftgegner noch eine Technologie in der Hinterhand, mit der aus Holz direkt Strom produziert wird. Und wenn nicht: Wir können auch ohne Strom. Wäre doch gelacht. Den ganzen modernen Schnickschnack wie Stereo oder PC brauchen wir nicht wirklich. Nein, nein, so meinen das die Windkraftgegner auch nicht. Das Rätsel, was denn nun Bäume und Windkraft mit einander zu tun haben,  ist einfach zu lösen: Man erfindet eine „Aktion“. Ob sie inhaltlich konsequent und argumentativ sauber ist, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Mit dieser Aktion können jedoch wieder „Fakten“ transportiert werden, alte Hüte, die sonst kein Gehör mehr finden (Windkraftanlagen seien nur Eigennutz und zögen den Leuten das Geld aus der Tasche). Wer nicht durch Eigeninteressen („Auf keinen Fall in meiner Bauernschaft Windanlagen!“) blockiert/borniert ist, weiß: Von den regenerativen Energien profitieren alle. Auch durch Windkraftanlagen wird umwelt- und klimafreundlich Strom produziert - für alle. Durch das Einspeisegesetz (EEG) wird dieser zukunftsweisenden Technologie ein Anschub gegeben. Jeder Haushalt zahlt momentan deshalb pro Monat ca. 1 € mehr an Stromkosten (die Neufassung des EEG begrenzt dies auf 1,10 €).

Dies ist schlicht für den Endenergie-Abnehmer unmerkbar wenig und es ist für die Zukunftsfähigkeit ein angemessener Preis. Die versteckte Subventionierung der anderen Kraftwerke kommt nur nicht auf den Tisch. Das ist der Skandal. Ein insgesamt "gerechter", weil ehrlich finanzierter Strompreis über alle Erzeugung läge höher als der durch das EEG garantierte, weil z.B. der Atom-Strom sehr teuer wäre. 

 

 

 

 

Heinz Böer

Bahnhofstr. 72

Robert Hülsbusch

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Norbert Wienke

Steinstr. 42